Original in es: Jose Maria Laveda
es to en: Jose Maria Laveda
en to de:Harald Radke
Dieser Artikel möchte dem frisch gebackenen Linux Benutzer einige Punkte aufzeigen, welche nach der Installation des Betriebssystemes auf diesen zukommen. Ziel ist es nicht, eine formale Dokumentation dieser Punkte breitzustellen oder gar eine "Linux Bibel" zu schreiben. Vielmehr sollen einige grundlegende Konzepte vorzustellen und einige Begriffe, auf welche von nun an der Benutzer treffen wird und die er wohl einige Male gebrauchen muss, damit er sie ganz versteht.
Nun aber ist es erstmal Zeit "die Neuen" zu begrüssen und sie anzufeuern ;).
Ausgangspunkt ist die fertige Installation von Linux, sei es selbstständig oder mit Hilfe eines Bekannten, welcher mit einer CD unter den Armen vorbeikam, den eigenen Rechner übernommen hatte und, nachdem dem er durch viele bunte Dialoge und Bildschirmansichten (prinzipiell blaue) gesteuert war, nach einer Reihe von System Passworte fragte. Schliesslich startete er den Rechner neu und der neuen Linux Fan bekam auf dem Schirm ungefähr folgendes zu sehen:
Welcome to Linux xx.xx.xx
host login:
Nun verkündete der Bekannte vermutlich etwas wie "Ok, Du hast es installiert" und zeigte noch ein paar Kommandos, sowie, wie der Rechner heruntergefahren wird. Danach sah sich der Linux Neuling "Allein der Gefahr" gegenüber.
Das Erste, was wohl die meisten über Linux hören, ist wohl, das es "frei" verfügbar ist. Nun, in Wahrheit ist es so, dass die Quelltexte unter Copyright stehen, Linux aber so lizensiert ist, dass es frei copierbar und kostenlos vertrieben und benutzt werden kann. Obwohl es da noch weitere Aspekte gibt, ist es momentan nich notwendig, auf diese weiter einzugehen. Linux fällt unter die "GNU General Public License", unter welcher einen nicht geringen Teil der verfügbaren Software läuft, mit der in der Linux und Unix Welt in Berührung kommt. Wahrscheinlich hat der Leser schon mit der GNU bash, GNU Emacs, GNU gcc, usw. gearbeitet. Es gibt ähnliche Lizenzen vom MIT (Massachussets Institute of Technology) oder BSD (von der Universität Berkeley), wekche im Allgemeinen den gleichen freien Zugang zu Quelltexten ermöglicht (auch wenn sie einige starke Beschränkungen, die Nutzung der Software betreffend, haben).
Und hier fangen schon die Missverständnisse an. Oft hört man, dass "Linux ein Betriebssystem ist, welches nicht unterstützt wird". Darauf kann man jedoch erwidern, dass es zweifelsohne Firmen gibt, welche für die Lösung von fast allen technischen Problemen unter Linux ansprechbar sind. Desweiteren gibt es zig Millionen möglichkeiten, Hilfe für jedes Linux Problem zu erhalten.
Ein weiteres Vorurteil ist, dass Linux zwar sicherlich ganz nett für Studenten, Universitäten, Benutzern mit eingeschränkten Hardwaremöglichkeiten, sowie für "Gurus", Rechnerfreaks und anderen "Völkchen", aber nicht einsetzbar im Mainstream Bereich, der alltäglichen Arbeit des "normalen" Computerbenutzers. Wer dies glaubt, möge sich doch mal die Nutzer von Linux anschauen: NASA, Firmen, einige Behörden, Internetanbieter, Forschungseinrichtungen, hunderttausende von Privatpersonen, sowie Verleger, Krankenhäuser, und so fort. Offensichtlich passen nicht alle dieser Personen und Gruppen so recht in die Kategorie Rechnerfreak oder Experte.
Eine Distribution ist nichts weiter, als eine mögliche Verbreitungsform von Linux, welche dem Benutzer einen einfachen Weg der Installation bietet. Jeder hat seine eigene Vorstellungen, was und wie die Software, die mit Linux mitkommt, zusammengestellt sein soll. Selbiges gilt auch für Werkzeuge zur Installation und Konfiguration des Systemes. Eine grosse Mehrheit der Distributionen sind sowohl im Internet, als auch auf CD-ROM erhältlich. Es bleibt dem einzelnen Benutzer, oder dessen "Berater", überlassen, eine Distribution auszusuchen. Einige der bekanntesten Distributionen sind Slackware, RedHat, Debian, Caldera, SuSe, usw., die zum Teil von Firmen kommerziell vertrieben werden (die Distributionen, nicht Linux!!). Andere hingegen werden werden kostenlos von Freiwilligen betreut (z.B. Debian).
Es wird hier keine Empfehlung irgendeiner Distribution getroffen, noch von irgendeiner abgeraten. Mit der Zeit und sobald man beginnt, sich umzuhören, trifft man auf genug Kommentare und Bewertungen, die eine oder andere Distribution betreffend. Es liegt dann ganz an einem selbst, auf Grundlage dieser Meinungen und eigenen Bedürfnissen, eine Wahl zu treffen. Was man nicht verwechseln sollte, ist die Version des Kernels (Betriebssystemkernes) mit der, der verwendeten Distribution zu verwechseln. Es sollte hingegen alles klar sein, wenn man von Debian 1.2.xx, RedHat 4.x, Slackware 3.0, usw. spricht, da sich dies immer auf die Distributionen und nicht den Kernel bezieht.
Es gibt noch mehr gute Nachrichten: unter Linux ist es kein Problem, mit der Maus in einer von Fenstern, Icons und Knöpfen bevölkerten Umgebung zu arbeiten. Di Zeiten sind vorbei, als es hiess: "Unix ist hässlich" oder "benutzerfreundliche WYSIWYG Editoren gibts nur für andere Betriebssysteme". Das Thema "Lizensierung" bleibt hier aussen vor, wer neugierig ist, kann sich ja die COPYRIGHT Dateien anschauen, die bei der jeweiligen Software zu finden ist, dort steht alles drin.
Das XWindowing System (XFree im Allgemeinen unter Linux) oder auch kurz X11 oder X, bietet die Grundlage vieler wichtiger Programme. Wie wäre es, WordPerfect auf dem heimatlichen Linux Rechner laufen zu lassen ? Kein Problem, auch wenn man in diesem speziellen Falle dafür Geld ausgeben muss. Es gibt jedoch megabyteweise Applikationen für diese grossartige Umgebung (sowohl kommerzielle, als auch Public Domain), die man verwenden kann.
Ist das System bereits konfiguriert, kann es losgehen. Sollte man aber ncht in dieser glücklichen Lage sein, braucht man sich nicht von eventuell auftauchenden Warnungen abschrecken lassen, welche vor der Gefahr der falschen Konfigurierung der grafischen Umgebung warnen.
Mit Hilfe der richtigen Dokumentation und ein paar helfenden Händen ist es gar kein Problem die Umgebung zu konfigurieren. Die aktuellen Distributionen bieten dem Benutzer eine Liste der unterstützten Hardware an, aus der die jeweils eigene einfach ausgwählt werden kann und das System entsprechend konfiguriert wird.
Dem Leser sollte nun bewusst werden, was er nun eigentlich konfiguriert, nälich den X Server. Er wird nun auf Begriffe wie Client/Server, Fenstermanager, uvm. treffen. Hier soll nur erwähnt werden, dass X auf der Client/Server Philosophie basiert, bei dr es Sofware gibt, welche die Hardware steuert und Anfragen (Nachrichten) von Clients erhält und verarbeitet. Clients sind hier die Programme, die der Benutzer verwendet. Diese Anfragen behandeln die Darstellung von Fenstern, Köpfen, Scroll Leisten, Menüs, usw.
Linux wurde auch (manche sagen speziell) für die Kommunikation zwischen Rechnern designed. Es würde bei weitem den Rahmen dieses Artikel sprengen, alle Aspekte von Linux in Sachen Netzwerk hier zu erläutern. Vielmehr würde es mehrere Ausgaben des LinuxFocus bedürfen, alle Themen abzudecken.
Normalerweise benötigt man für die Verbindung mit dem Internet einen Provider (ISP), welcher dem eigenen Rechner eine dynamische IP Adresse bei der Einwahl zuordnet. Mit einem Hayes kompatiblen Modem und Linux hat man schon alles =,ws man braucht. Mittels des chat Programmes, welches die AT Kommandos an das Modem sendet, und PPP stehen einem alle Türen/Leitungen offen. Wichtig zu beachten ist, dass das PPP Protokoll zwei Teiel besitzt, einen innerhalb und einen ausserhalb des Kernels. Dies sollte nicht vergessen werden, oder man wird wahnsinnig bei der Konfiguration der benötigten Software, weil man den Kernel nicht entsprechend übersetzt hat. Es wäre sicherlich nicht das erste und bestimmt nicht das letzte Mal, dass dies passiert ;).
Linux hat mittlerweile eine solche Verbreitung gefunden, dass viele ISP von sich aus Anleitungen für die Einwahl eines Linuxrechners in ihr Netz zu Verfügung stellen (sollte dies der eigene ISP noch nicht tun, bsteht man darauf!).
Jeder Linuxrechner kommt mit den für das Internet benötigten Applikationen mit, seien es E-Mail Programme (pine,elm,mailx,...) News Reader, WWW Browser (Netscape, Mosaic, Arena, Lynx,...) und den Grundbefehlen von Unix, wie telnet,ftp,ping,...
Langsam wird das Ende dieser Mini-Einführung in das Betriebssystem, von dem man schon so viel gehört hat erreicht. Zweifellos sollte der Leser nun mehr als bereit sein, allein mit seiner "Linux Kiste" zu arbeiten/experimentieren. Zweck des Artikels war es, die ersten Ängste die man immer vor etwas Neuem hat, zu überwinden. Linux ist einfach zu benutzen, vorausgesetzt, man verfügt über ein wenig Geduld und eine Portion Vorstellungskraft. Mit ein wenig Anstrengung kann jeder seine Arbeit mit der freien Software erledigen.
Eine Bemerkung des Autors: Man kann anführen, dass es
unmöglich ist, alles an Informationen über Linux in nur einen einzigen
Artikel zu bringen, deswegen möchte ich den Leser um Nachsicht bitten,
falls er nicht fündig wird.
DANKE, FÜR DAS VERSTÄNDNIS!