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LinuxFocus article number 270
http://linuxfocus.org
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von Sascha Blum (homepage)
Über den Autor:
Ich nutze Linux sehr gerne, weil es sehr leistungsfähig und stabil ist
und es dem Nutzer vor allem sehr viele Möglichkeiten bietet. Am
allerbesten finde ich, dass es offen für alle (OpenSource) ist und dass
sich jeder an der Entwicklung beteiligen kann.
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Installation eines LAMP-Systems
Zusammenfassung:
Ich möchte Ihnen anhand dieses Tutorials einmal
erklären, wie man einen Linux-Server mit so gut wie allen
nützlichen Features installiert. Kurz gesagt, wir setzen
ein LAMP-System auf.
Vorab möchte ich Ihnen aber erklären, für was
die Abkürzung LAMP steht.
LAMP heißt nichts anderes als Linux Apache MySQL PHP. Mit
anderen Worten setzt sich das so genannte LAMP-System aus einem
Linux-Betriebssystem, einem Apache Webserver, einer
MySQL-Datenbank und der Scriptsprache PHP zusammen.
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Vorwort
Dieses Tutorial erklärt, wie man ein LAMP (Linux Apache
MySQL PHP) unter Verwendung von Dynamic Shared Objects (DSO)
installiert.
DSOs haben einen ganz großen Vorteil gegenüber der
statischen Installation:
Jedes einzelne Modul kann jederzeit und ohne großen
Aufwand durch eine neuere Version ersetzt werden, ohne dass
alle anderen Module neu kompiliert und installiert werden
müssen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich hierbei um
das PDF-Lib-Modul, das GD-Lib-Modul oder ein anderes Modul
handelt. Bei einer statischen Installation müsste man
für den Fall eines Updates von PHP 4.2.3 auf z.B. PHP
4.2.4 alles neu kompilieren und installieren. Mit anderen
Worten, man müsste den Apache-Server, die GD-Lib, die
PDF-Lib, all die anderen Module, die man braucht, und
selbstverständlich auch PHP neu kompilieren. Bei einer
DSO-Installation hingegen muss man letztendlich NUR noch PHP
neu kompilieren und installieren, alles andere bleibt
unverändert und unberührt.
Hinweis: Es ist generell
empfehlenswert die jeweiligen README-Dateien, welche bei den
einzelnen Paketen beiliegen, vor einer neuen Installation bzw.
schon vor jedem Kompilieren, gründlich durchzulesen, denn
jede Installation kann anders verlaufen. Es gibt immer wieder
Schalter, die beim Konfigurieren mittels ./configure angegeben
werden müssen/können, die über den erfolgreichen
Verlauf der Installation letztendlich entscheiden. Es sollte,
soweit ich es getestet habe, auf dem besagten System auf Anhieb
funktionieren. Bei Fehlern unbedingt die README zu Rate
ziehen. Die Installation selbst muss mit Root-Zugriffsrechten
erfolgen!
Nun aber genug der Hinweise. Beginnen wir
jetzt mit der Installation unseres LAMP-Systems.
Vor der
Installation sollte dieses Tutorial komplett und gründlich
durchgelesen werden!
Download-Quellen bzw. was benötigt wird
Dazu gehören die folgenden Pakete, die vor der
Installation besorgt werden müssen:
Installation
Sobald Sie alle oben genannten Pakte heruntergeladen haben,
kann es losgehen. Als erstes müssen alle Dateien in das
Verzeichnis (Verzeichnis lamp muss zuvor durch ein „mkdir
/usr/local/src/lamp“ erstellt werden, soweit es noch
nicht vorhanden ist!):
/usr/local/src/lamp/
kopiert werden. Die RPM-Dateien von MySQL müssen nicht
dahin kopiert werden, diese können auch sofort wie gewohnt
installiert werden. Machen Sie es am besten als erstes. Wie Sie
dazu vorgehen müssen, erfahren Sie hier im Tutorial im
Abschnitt „MySQL 3.23.52“.
In dem Verzeichnis /usr/local/src/lamp/ müssen
anschließend alle 6 Pakete als tar.gz liegen. Diese
müssen Sie nun entpacken. Das kann wie folgt gemacht
werden:
Hinweis: Die
einzugebenden Befehle sind fett geschrieben, die Ausgaben vom
PC sind in Normalschrift. Einzugeben ist alles nach dem
>-Zeichen!
Als erstes eine Text-Konsole (Shell-Terminal, z. B. Bash)
öffnen, anschließend folgende Anweisungen
ausführen:
benutzer:~ > su
[Geben Sie nun Ihr root-Passwort ein]
root: ~> cd /usr/local/src/lamp
root:/usr/local/src/lamp > tar -xvzf
apache_1.3.27.tar.gz
root:/usr/local/src/lamp > tar -xvzf
zlib-1.1.4.tar.gz
root:/usr/local/src/lamp > tar -xvzf
libpng-1.2.2.tar.gz
root:/usr/local/src/lamp > tar -xvzf
gd-1.8.4.tar.gz
root:/usr/local/src/lamp > tar -xvzf
pdflib-4.0.3.tar.gz
root:/usr/local/src/lamp > tar -xvzf
php-4.2.3.tar.gz
Nachdem Sie nun alle Pakete entpackt haben, können Sie
den Befehl "ls -l" eintippen und sehen daraufhin deren
Verzeichnisse.
Ab hier ist es sehr wichtig, dass die nachfolgende
Installationsreihenfolge genau eingehalten wird. Der Grund
hierfür ist, dass einige Pakete die anderen Pakete
benötigen, um zu funktionieren. So braucht die GD-Library
z.B. die zlib und die libpng, wobei die libpng auch wiederum
die zlib benötigt. Zuerst machen wir nun den Apache
Webserver fertig, und zwar gehen wir wie folgt vor:
Apache 1.3.27
Hinweis: Unbedingt die
README-Dateien lesen! Es gibt bei ./configure eine ganze Menge
Schalter, die angegeben werden können.
Der Apache Webserver darf niemals mit der Option
--enable-module=all kompiliert werden! Falls es doch einmal
passiert, hätte dies zur Folge, dass nachher gar nichts
mehr funktioniert. Am sinnvollsten ist es, immer so wenig Module
wie nötig anzugeben. In der Regel reicht das so für
den DSO-Support auch vollkommen aus! Alle anderen Module kann
man ja dann selbst nach Belieben einbauen, was wiederum ein
Vorteil der DSO-Installation ist.
Zur Installation und Konfiguration vom Apachen bitte wie folgt
vorgehen:
Zuerst wieder auf eine Text-Konsole (Shell-Terminal z. B. Bash)
wechseln.
Hinweis:
benutzer:/usr/local/src/lamp > nicht mit
eintippen! Das ist der sogenannte Prompt von Linux; damit
zeigt Linux, dass es auf eine Eingabe wartet! Das Aussehen des
Prompts kann bei Ihnen anders aussehen, da es individuell
konfigurierbar ist.
benutzer:/usr/local/src/lamp > cd
apache_1.3.27
benutzer:/usr/local/src/lamp/apache_1.3.27 >
su
[Geben Sie Ihr root-Passwort ein]
root:/usr/local/src/lamp/apache_1.3.27 >
./configure --prefix=/usr/local/apache/1.3.27
--datadir=/web/htdocs --enable-rule=SHARED_CORE
--enable-module=so
Hinweis: Das Vorangegangene
als eine Zeile eingeben! Vor dem -- ist generell ein
Leerzeichen dazwischen! Hinter --datadir steht das
Dokumentenverzeichnis, in das Ihre späteren Webseiten
abgelegt werden. Sie können natürlich ein eigenes
Dokumentenverzeichnis wählen. Falls Sie als
Dokumentenverzeichnis ein anderes Verzeichnis angeben als
"/web/htdocs", so beachten Sie bitte, dass Sie weiter unten in
diesem Tutorial die entsprechenden Stellen auf Ihre Angaben hin
abändern müssen!
root:/usr/local/src/lamp/apache_1.3.27 >
make
root:/usr/local/src/lamp/apache_1.3.27 > make
install
Haben Sie nun alles korrekt eingetippt, dann sollte jetzt der
Apache Webserver komplett fertig kompiliert und installiert
sein.
MySQL 3.23.52
Wurde, wenn die Anweisung weiter oben befolgt wurde, bereits
installiert.
Sicherheits-Hinweis:
Sollte Ihr Server an einem öffentlichen Netz, also
Intranet oder am Internet angebunden sein, dann vergessen Sie
auf keinen Fall, dem root-User des MySQL-Servers ein
möglichst kompliziertes Passwort zu geben!
root:/home/user/download/mysql > rpm -Uvh
MySQL-3.23.52-1.i386.rpm
root:/home/user/download/mysql > rpm -Uvh
MySQL-client-3.23.52-1.i386.rpm
root:/home/user/download/mysql > rpm -Uvh
MySQL-devel-3.23.52-1.i386.rpm
root:/home/user/download/mysql > rpm -Uvh
MySQL-shared-3.23.52-1.i386.rpm
Hinweis:
/home/user/donwload/mysql ist zu ersetzen durch das
Verzeichnis, in welchem die entsprechenden RPM-Files
liegen!
zlib 1.1.4
root:/usr/local/src/lamp/apache_1.3.27 > cd
/zlib-1.1.4/
root:/usr/local/src/lamp/zlib-1.1.4 >
./configure --shared
root:/usr/local/src/lamp/zlib-1.1.4 >
make
root:/usr/local/src/lamp/zlib-1.1.4 > make
install
Anmerkung: Mit dem
Schalter --shared zeigen wir zlib an, dass wir die Library als
dynamisches Modul in PHP einbauen wollen.
libpng 1.2.3
Bei libpng läuft die Installation etwas anders ab als
sonst. Zuerst bitte in das /libpng-1.2.3/scripts/-Verzeichnis
wechseln:
root:/usr/local/src/lamp/zlib-1.1.4 > cd
../libpng-1.2.3/scripts/
Anschließend bitte folgende Anweisungen eingeben:
root:/usr/local/src/lamp/libpng-1.2.3/scripts >
cp makefile.linux ../makefile
root:/usr/local/src/lamp/libpng-1.2.3/scripts >
cd ..
Mit diesen Anweisungen haben wir soeben das entsprechende
Makefile in das libpng-Stammverzeichnis kopiert. Jetzt sollten
wir uns aber einmal das Makefile anschauen, um eventuelle
Änderungen, die das System benötigt, zu machen, wie
z.B. spezielle include-Verzeichnisse, usw. ...
Normalerweise stimmen dort aber alle Angaben, jedoch sollte man
sie sich kurz ansehen, um so schneller Fehler zu finden.
Zum Fortfahren bitte folgende Anweisung eingeben:
root:/usr/local/src/lamp/libpng-1.2.3 > make
test
Falls hierbei keine Fehlermeldungen kommen, kann
anschließend die libpng mit dem folgenden Befehl
installiert werden:
root:/usr/local/src/lamp/libpng-1.2.3 > make
install
gd-1.8.4
Zuerst bitte in das Verzeichnis gd-1.8.4 wechseln:
root:/usr/local/src/lamp/libpng-1.2.3 > cd
../gd-1.8.4/
Auch hier bitte erst die Datei „Makefile“ ansehen!
Falls dort Änderungen nötig sind, weil sich etwas an
Ihrem System geändert hat, so muss dieses jetzt
geändert werden. Das Anschauen und gegebenenfalls Editieren
kann mit jedem beliebigen Text-Editor gemacht werden.
Im Normalfall kann die Makefile-Datei aber so belassen werden.
Wenn Sie nun der Meinung sind, dass in der Makefile so alles
okay ist, dann geben Sie nun bitte folgende Befehle ein:
root:/usr/local/src/lamp/gd-1.8.4 >
make
root:/usr/local/src/lamp/gd-1.8.4 > make
install
Sollten hierbei irgendwelche Fehler auftauchen, dann
führen Sie bitte gleich Folgendes aus:
root:/usr/local/src/lamp/gd-1.8.4 > make
clean
Letzteren Befehl aber nur, wenn Fehler auftauchen! Wenn das
make clean ausgeführt wurde, muss die Makefile noch einmal
kontrolliert und angepasst werden. Danach wieder von vorne mit
make beginnen.
Hinweis: Insbesondere die
Einstellungen für INCLUDEDIRS und LIBDIRS
kontrollieren!
PDF-Lib 4.0.3
Hier ist es etwas einfacher, da hier das Modul bereits
kompiliert vorliegt und nur noch in das Verzeichnis
/usr/local/lib kopiert werden muß.
Hierbei ist wie folgt vorzugehen:
root:/usr/local/src/lamp/gd-1.8.4 > cd
/
root:/ > cp
/usr/local/src/lamp/pdflib-4.0.3-Linux/bind/php/php-4.2.1/libpdf_php.so
/usr/ local/lib/libpdf_php.so
PHP 4.2.3
Als Letztes müssen wir uns noch PHP vornehmen und zwar wie
folgt:
In das PHP-Verzeichnis wechseln:
root:/ > cd
/usr/local/src/lamp/php-4.2.3/
root:/usr/local/src/lamp/php-4.2.3 >
./configure --with-apxs=/usr/local/apache/1.3.27/bin/apxs
--enable-track-vars -- enable-ftp --with-zlib --with-gd
--with-sockets --enable-sockets --with-sysvshm --with-sysvsem
--disable-debug --with-pdflib-dir=/usr/local/lib
--with-tiff-dir=/usr/local/lib --with-jpeg-dir=/usr/local/lib
--with-png-dir=/usr/lo cal/lib --with-zlib-dir=/usr/local/lib
--with-mysql --with-xml
Hinweis: Das Obere als
eine Zeile eingeben! Vor dem -- ist generell ein Leerzeichen
dazwischen! In der zweiten bzw. dritten Zeile ist kein Fehler
(wegen „sysvshm“ und
„sysvsem“).
Als Nächstes folgt wie gehabt:
root:/usr/local/src/lamp/php-4.2.3 >
make
root:/usr/local/src/lamp/php-4.2.3 > make
install
Hinweis: Das Kompilieren
(make) bei PHP kann bei langsamen PC-Systemen etwas länger
dauern! Also nicht ungeduldig werden, auch wenn sich
anscheinend über längere Zeit nichts tut! Das
Verzeichnis /usr/local/src/lamp kann per „rm -r
/usr/local/src/lamp“ gelöscht werden (als root). Man
sollte sich hierbei nicht vertippen, denn wer als root ein
„rm -r /“ ausgeführt hat, zerstört das
gesamte System! Allerdings sollte man eines wissen, wer das
Vezeichnis „/usr/local/src/lamp“ komplett
löscht, hat es im Falle einer Deinstallation bzw. eines
Updates etwas komplizierter bzw. aufwendiger. Von daher sollten
nur die gepackten Quellpakete „.tar.gz“
gelöscht und die Verzeichnise mit den Sourcen erhalten
werden!
Konfiguration
httpd.conf
So, die Installation wäre schon mal abgeschlossen. Jetzt
kommt allerdings noch die Konfiguration.
Als erstes müssen wir nun dem Apache-Webserver mitteilen,
was er mit den *.php- oder *.php3-Dateien anfangen soll.
Dieses machen wir nun wie folgt: Sie müssen nun in das
"conf"-Verzeichnis von Apache wechseln:
root:/usr/local/src/lamp/php-4.2.3 > cd
/usr/local/apache/1.3.27/conf
root:/usr/local/apache/1.3.27/conf >
Anschließend müssen Sie die Datei "httpd.conf" in
einem Text-Editor zum Editieren öffnen und hinterher
speichern.
Anmerkung: Zum Bearbeiten
der Config-Datei eignet sich der Editor „Kate“ ganz
gut. Allerdings muß KDE im Hintergund laufen! Gestartet
wird dieser mittels Alt + F2 -Taste => kdesu kate.
Mit der Tastenkombination Strg + G können Sie dann
einfach in die gewünschte Zeile s pringen!
Sie finden dort, um die Zeile 190 rum, folgenden Text:
#
#Dynamic Shared Object (DSO) Support
#
#To be able to use the functionality of a module which was
built as a DSO you
#have to place corresponding `LoadModule' lines at this
location so the
#directives contained in it are actually available _before_
they are used.
#Please read the file README.DSO in the Apache 1.3 distribution
for more
#details about the DSO mechanism and run `httpd -l' for the
list of already
# built-in (statically linked and thus always available)
modules in your httpd
#binary.
An dieser Stelle müssen Sie nun Folgendes einfügen,
soweit es da noch nicht stehen sollte:
LoadModule php4_module libexec/libphp4.so
Ca. ab Zeile 770 finden Sie dann das Folgende:
#AddType allows you to tweak mime.types without actually
editing it, or to
#make certain files to be certain types.
#AddType application/x-tar .tgz
An dieser Stelle bitte Nachfolgendes einfügen und/oder
ergänzen:
AddType application/x-httpd-php .htm
AddType application/x-httpd-php .html
AddType application/x-httpd-php .phtm
AddType application/x-httpd-php .phtml
AddType application/x-httpd-php .php
AddType application/x-httpd-php .php3
AddType application/x-httpd-php .php4
AddType application/x-httpd-php-source .phps
Hinweis: Bitte auf genaue
Schreibweise achten, ansonsten könnte es zu Fehlern
kommen!
Wenn man nicht möchte, dass HTML-Dateien durch den
PHP-Parser laufen, kann man auch die Zeilen:
AddType application/x-httpd-php .htm
AddType application/x-httpd-php .html
einfach weg lassen....
Damit wäre nun die httpd.conf konfiguriert.
Erklärung: Was ist ein Parser?
Ein Parser ist nichts anderes als eine Software, die Text
interpretiert. Hierbei kann der Text ein Quelltext (C++)
sein oder eine Dokumentenbeschreibungssprache (wie HTML).
Er kontrolliert den Text auf syntaktische und semantische
Fehlerfreiheit und übergibt den
„geparsten“ Text, meist in einem effizienten
und kompakten internen Code, an die verarbeitende
Einheit.
Text, der durch einen Parser läuft, braucht ein wenig
länger, bis dieser dann angezeigt wird. Was nun
bedeutet, reine HTML-Seiten werden schneller geladen und
angezeigt als PHP-Seiten/-Scripts. Aber als Anwender
bemerkt man kaum einen großen zeitlichen Unterschied.
Es macht sich erst bemerkbar, wenn sehr viele Anwender auf
ein und dasselbe zugreifen, d.h. wenn sehr viele Anwender
eine PHP-Seite/-Script gleichzeitig aufrufen, kann es je
nach Server-Hardware hier und da etwas länger dauern,
bis diese angezeigt werden. Sprich, wer vor hat, ein
LAMP-System sehr vielen Nutzern öffentlich
zugänglich zu machen, z.B. Anbindung an Internet,
Intranet oder Netzwerk, der sollte sich von vornherein
einen leistungsfähigen und schnellen Computer zulegen,
ansonsten wird es unter Umständen ziemlich lahm. Wer
allerdings sein LAMP-System zum Entwickeln von
PHP-Seiten/Scripten in Verbindung mit einer MySQL-Datenbank
nutzen möchte, der kann dieses auch durchaus auf einem
älteren PC/Notebook tun. Das Gleiche gilt auch, wer
PHP-Seiten/-Scripte alleine auf einem Computersystem
ausführen/anzeigen möchte. |
php.ini
Jetzt müssen wir allerdings die php.ini einrichten und
eventuell anpassen:
Die Datei „php.ini“ muss nun an die richtige Stelle
hinkopiert werden, wo diese ordnungsgemäß auch
hingehört. Hierzu muss man nun wieder in das
PHP-Install-Verzeichnis wechseln:
root:/usr/local/apache/1.3.27/conf > cd
/usr/local/src/lamp/php-4.2.3/
Jetzt müssen wir die Datei „php.ini-dist“ in
das Verzeichnis /usr/local/lib kopieren und zugleich diese
Datei umbenennen in „php.ini“. Das machen Sie nun
wie folgt:
root:/usr/local/src/lamp/php-4.2.3 > cp
php.ini-dist /usr/local/lib/php.ini
Anschließend müssen Sie noch in die php.ini
„pdflib“ hineinschreiben, als
„extension“ (Erweiterung), damit PHP weiss, was es
mit den entsprechenden PDF-Funktionen anfangen soll, wenn Sie
diese einmal benötigen und damit arbeiten wollen. Die
anderen Module dagegen, wie z.B. zlib, GD, usw. ... , findet
PHP selbst.
Öffnen Sie nun die Datei "/usr/local/lib/php.ini" in einem
Text-Editor. Um die Zeile 371 dieser Datei finden Sie den
Abschnitt über die extensions.
Müsste in etwa so aussehen:
;Directory in which the loadable extensions (modules)
reside.
....
extension_dir = ./ <= ist zu entfernen und durch Folgendes
zu ersetzen:
extension_dir = /usr/local/lib
extension=libpdf_php.so
Nun die Datei abspeichern.
So, wir haben es nun endlich geschafft. Sie haben nun ein
komplett lauffähiges LAMP-System.
Jetzt folgt der Test, ob sich der Server auch richtig starten
lässt! Hierzu muss man erstmal einen alten Server, der
eventuell schon läuft (z.B. wenn bei Installation der
Distribution ein Webserver bereits installiert wurde) beenden.
Das erreicht man wie folgt:
root:/usr/local/src/lamp/php-4.2.3 > killall
httpd
Nun müssen Sie versuchen, den neuen Server zu starten, und
zwar so:
root:/ >
/usr/local/apache/1.3.27/bin/apachectl start
Wenn Sie nun dort eine Nachricht sehen, die in etwa so
aussieht:
/usr/local/apache/1.3.27/bin/apachectl start: httpd started
Dann ist alles in Ordnung und der Server ist nun
lauffähig!
Jetzt wechseln Sie bitte in Ihr "web/htdocs"-Verzeichnis
(DocumentRoot / Sollten Sie diesem einen anderen Namen gegeben
haben, so ändern Sie das Nachfolgende entsprechend!) und
erstellen dann dort einfach mal eine neue Datei, mit dem Namen
„info.php“, dies machen Sie wie folgt:
benutzer:/ > cd /web/htdocs/
benutzer:/web/htdocs > touch info.php
Diese neue Datei „info.php“ mit einem Editor
öffnen und folgenden Inhalt hineinschreiben:
<?PHP
echo phpinfo();
?>
Hinweis: Mit allen
Klammern usw., genau wie es da steht!
Nun noch schnell speichern und geöffnete Datei
schließen. Jetzt kommt der spannende Augenblick!
Surfen Sie nun mit Ihrem gewohnten Internet-Browser zu
folgender Adresse:
http://127.0.0.1/info.php
oder
http://localhost/info.php
oder
http://rechnername/info.php
oder
http://lokale_IP/info.php
Wenn Sie nun die Ausgabe von phpinfo() sehen, ist alles bestens
verlaufen und Sie können nun sofort mit der
PHP-Programmierung loslegen! Herzlichen Glückwunsch - Sie
haben nun ein vollfunktionsfähiges LAMP-System und
zugleich einen Webserver.
Anmerkung:Sie können nun im Verzeichnis /web/htdocs
(oder einem anderen, wenn Sie ein anderes bei der Installation
angegeben haben) beliebig viele Unterverzeichnisse anlegen,
z.B. Sie haben mehrere Web-Projekte, so könnten Sie z.B.
pro Projekt ein Verzeichnis anlegen.
Hierbei müssen Sie noch wissen, dass /web/htdocs (oder
das andere, von Ihnen gewählte) sozusagen Ihr
Root-Verzeichnis ist, was Ihren Webserver angeht, darum
heißt die URL auch http://127.0.0.1/info.php! Hätten
Sie nun noch weitere Unterverzeichnise, wie z.B. projekt1,
projekt2 usw., dann müssten Sie diese URL entsprechend
anpassen: http://127.0.0.1/projekt1/ oder
http://127.0.0.1/projekt2/ usw. ...
Hinweis: PHP-Dateien
werden nur geparst (angezeigt/ausgeführt), wenn diese in
diesen Pfaden liegen, also entweder /web/htdocs oder deren
Unterverzeichnisse!
Ihren Webserver können Sie nach Belieben ausbauen und
erweitern.
Empfehlungen
Als ein allerletztes möchte ich an dieser Stelle noch ein
paar Admin-Tools empfehlen, die die Arbeit mit Ihrem
System/Server um einiges erleichtern können:
Webmin 1.000
(http://www.webmin.com/)
Mit Webmin kann man auf einfachste Weise nicht nur das
bestehende System wunderbar einrichten, sondern auch bequem
Ihren Web-Server konfigurieren, z.B. können Sie dort
veranlassen, dass Ihr Server bei jedem Systemstart automatisch
gestartet wird; das Gleiche gilt auch für MySQL. Webmin
ist sehr einfach in der Bedienung und daher für
Webserver-Anfänger hervorragend geeignet!
Download:
http://prdownloads.sourceforge.net/webadmin/webmin-1.000.tar.gz?download
oder
http://www.webmin.com/
phpMyAdmin 2.3.1
(http://www.phpwizard.net/projects/phpMyAdmin/)
phpMyAdmin ist ein wunderbares Tool für MySQL – Mit
ihm kann man problemlos Tabellen anlegen, löschen,
bearbeiten und vieles mehr ... - Ebenfalls sehr empfehlenswert!
Download:
(phpMyAdmin-2.3.1-php.tar.gz)
http://www.phpmyadmin.net/index.php?dl=2
Konfiguration per Webmin
Einstellungen für den Apache-Server:
webmin => Server => Apache Webserver
Modulkonfiguration:
Apache Server Root Verzeichnis:
/usr/local/apache/1.3.27/bin/
Pfad zur ausführbaren Datei httpd:
/usr/local/apache/1.3.27/bin/httpd
Apache version:
leeres Feld anwählen und eintragen: => 1.3.27
Pfad zum apachectl Kommando:
ins leere Feld => /usr/local/apache/1.3.27/bin/
Kommando zum Starten von Apache:
ins leere Feld => /etc/init.d/apachectl start
Hinweis: Falls apachectl
dort nicht im Verzeichnis ist, einfach noch zusätzlich
hineinkopieren!
root > cp
/usr/local/apache/1.3.27/bin/apachectl /etc/init.d/
Kommando zum Stoppen von Apache:
ins leere Feld => /etc/init.d/apachectl stop
Zeige virtuelle Server an als:
=> Icons
Sortiere virtuelle Server nach:
=> Reihenfolge in Konfigurationsdatei(en)
Maximum number of servers to display
=> 100
Pfad zu httpd.conf
ins leere Feld =>
/usr/local/apache/1.3.27/conf/httpd.conf
Pfad zu srm.conf
ins leere Feld =>
/usr/local/apache/1.3.27/conf/srm.conf
Pfad zu access.conf
ins leere Feld =>
/usr/local/apache/1.3.27/conf/access.conf
Pfad zu mime.types
ins leere Feld =>
/usr/local/apache/1.3.27/conf/mime.types
Datei, der virtuelle Server hinzugefügt werden sollen:
=> httpd.conf
Test config file before applying changes?
=> Yes
Hinweis: Das => ist
nicht einzutragen!
Möchte man, dass der Apache-Server mit System-Boot
automatisch gestartet wird, so kann man das wie folgt mit
Webmin einstellen:
webmin => System => Systemstart- und
Herunterfahren-Dienste
Falls dort Apache noch nicht aufgeführt ist, einfach einen
neuen Dienst erstellen ...
Name => apachectl
Script => wird normalerweise automatisch hineingeladen
...
Start beim Systemstart? => Ja
Systemstart-Kommandos => /etc/init.d/apachectl
start
Herunterfahren-Kommandos => /etc/init.d/apachectl
stop
Update
Update von PHP
Als erstes kommt die gepackte Datei von der neuen PHP Version
in das
/usr/local/src/lamp/
Verzeichnis. Nehmen wir mal an, die nächste PHP Version
trägt die Bezeichnung PHP 4.2.4, ob es diese Version
einmal geben wird, kann ich allerdings nicht sagen. In diesem
Kapitel soll nur verdeutlicht werden, wie man im Falle eines
Updates vorzugehen hat. Folglich braucht man eigentlich nur die
neue Version gegen die alte auszutauschen.
Die soeben kopierte Datei müssen Sie nun entpacken. Das
kann wie folgt gemacht werden:
Als erstes eine Text-Konsole (Shell-Terminal z.B. Bash)
öffnen, anschließend folgende Anweisungen
ausführen:
benutzer:~ > su
[Geben Sie nun Ihr root-Passwort ein]
root:~ > cd /usr/local/src/lamp/
root:/usr/local/src/lamp > tar -xvzf
php-4.2.4.tar.gz
Falls Sie noch Ihr altes Source-Verzeichnis unter
„/usr/local/src/lamp“ besitzen, können Sie nun
komfortabel wie folgt vorgehen:
Unser altes Source-Verzeichnis heißt:
„/usr/local/lamp/php-4.2.3“
Als erstes müssen wir eine Kopie von libphp4.so anlegen.
Die Kopie erhält dann den Namen „libphp4-4.2.3
.so“. Hierzu gehen wir wie folgt vor:
root:/ > cd
/usr/local/apache/1.3.27/libexec/
root:/usr/local/apache/1.3.27/libexec > cp
libphp4.so libphp4-4.2.3.so
Als nächstes erstellen wir ein Backup von der alten
php.ini, und zwar wie folgt:
root:/ > cd /
root:/ > cp /usr/local/lib/php.ini
/usr/local/lib/php-4.2.3.ini
Anschließend löschen wir unsere alte php.ini, da es
sinnvoller ist, die neue zu verwenden.
root:/ > rm /usr/local/lib/php.ini
Da Sie ja Ihr altes PHP-Source Verzeichnis noch besitzen, haben
Sie richtig Glück gehabt, denn Sie haben sich dadurch eine
Menge Tipparbeit erspart.
In dem alten Verzeichnis
„/usr/local/lamp/php-4.2.3“ befindet sich
nämlich ein kleines Shell-Script. Dieses hat sich von der
letzten Installation alle Parameter von ./configure gemerkt,
d.h. Sie müssen nun nicht beim ./configure mühselig
wieder alle Parameter von Hand eingeben!
Das ./configure wird nun wie folgt ausgeführt:
root:/ > cp
/usr/local/lamp/php-4.2.3/config.nice
/usr/local/lamp/php-4.2.4/config.nice
root:/ > cd
/usr/local/lamp/php-4.2.4
root:/usr/local/lamp/php-4.2.4 >
./config.nice
root:/usr/local/lamp/php-4.2.4 >
make
root:/usr/local/lamp/php-4.2.4 > make
install
Hinweis: Und alle, die das
Verzeichnis „/usr/local/lamp/php-4.2.3“ nicht mehr
haben, müssen beim ./configure von Hand die ganzen
Parameter, wie im Kapitel „Installation => PHP
4.2.3“ beschrieben, eingeben.
Nun noch die neue php.ini ins richtige Verzeichnis kopieren:
root:/ > cd /
root:/ > cp /usr/local/lib/php.ini-dist
/usr/local/lib/php.ini
Jetzt brauchen Sie nur noch die neue php.ini, wie im Abschnitt
„Konfiguration => php.ini“ beschrieben ist, zu
ändern und anschließend zu speichern.
Einfach den Apachen neu starten und schon ist das Update
abgeschlossen:
root:/ >
/usr/local/apache/1.3.27/bin/apachectl restart
Schlusswort
Nachtrag
Natürlich ist kein Mensch perfekt, deshalb können in
diesem Tutorial auch Fehler enthalten sein. Falls ein Experte
dieses Tutorial mal lesen sollte und der Meinung ist, dass
etwas falsch ist oder etwas fehlt bzw. ergänzt werden
müsste, so bitte ich, mir dies mitzuteilen, damit ich
dieses Tutorial verbessern kann. Das Tutorial wurde mit
Sorgfalt erstellt und auf mehreren Systemen mit SuSE Linux 8.0
erfolgreich getestet. Aber dieses Tutorial sollte auch bei
anderen Linux-Distributionen auf diese Art und Weise anwendbar
sein.
Sicherlich gibt es noch wesentlich mehr
Konfigurationsmöglichkeiten eines LAMP-Systems, aber
dieses Tutorial soll im Grunde nur eine Hilfe zur Einrichtung
eines Webservers für Einsteiger sein. Ich versuche, nach
Möglichkeit, dieses Tutorial immer auf aktuellem Stand zu
halten. Einfach immer mal wieder auf meiner Homepage
vorbeischauen, ob eine aktualisierte Version dieses Tutorials
zum Download bereit steht (Anmerkung neben dem Downloadlink
beachten).
Referenzen
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